Studienreise nach Speyer und Worms

Führung auf dem jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms

Zum Abschluss einer mehrjährigen Beschäftigung mit jüdischer Musik begab sich TonArt Kenzingen auf eine Reise in zwei der drei SchUM-Städte.

Nach vielen Konzerten im In- und Ausland unter dem Titel „Melakhim – Könige“ mit alter und neuer Musik des Judentums während der Gedenkjahre zur Reichskristallnacht, zur Staatsgründung Israels oder zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wollten wir einen vertiefenden Schlusspunkt setzen hinter diese Phase der Auseinandersetzung mit einem Besuch der jüdischen Kulturstätten in Speyer und Worms. Eindrucksvolle Begegnungen mit Ruinen und Rekonstruktionen, mit Gräbern und Menschen bestätigten einmal mehr die Faszination und die Ausstrahlung jüdischer Kultur in Deutschland und verdeutlichten allerdings auch deren schmerzhaften Verlust durch den Vernichtungsfeldzug des Nationalsozialismus.

Die liebevolle und sachkundige Pflege dieses Andenkens erfährt enormen Auftrieb durch die Anerkennung als Weltkulturerbe. Wir wünschem diesem Projekt viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.

Akribisch vorbereitet durch Matthias Franz (aus Speyer) und Edith Kulzer-Schwab (aus Worms) konnten wir einen Eindruck von der „alten Heimat“ unserer beiden SängerInnen gewinnen, denn ein Rundgang durch die beiden Städte, die ja auch imposante Bauwerke christlicher Tradition zu bieten haben, rundete die Reise ab.

Ganz besonders eindrucksvoll in Erinnerung bleiben wird die Führung durch die Synagoge und den jüdischen Friedhof in Worms durch Stella Schindler-Siegreich, die ehemalige Vorsitzende der Mainzer jüdischen Gemeinde. Ihre enorme Sachkenntnis und ihre intime Vertrautheit mit dem jüdischen Leben trafen bei uns auf große Resonanz, waren wir selbst doch nicht zuletzt durch eine Konzertreise nach Israel und durch die langjährige Arbeit an sakraler und weltlicher Musik mit jüdischem Hintergrund mit der Materie einigermaßen gut vertraut.

Dass wir den Bürgerbus der Stadt Kenzingen für diese Fahrt anmieten konnten, gestaltete die Reise sehr komfortabel – eine tolle Möglichkeit!

TonArt wendet sich nun auf Einladung der Stadt Herbolzheim zum Totensonntag dem Thema Tod und Trauer zu mit einem Programm aus Musik und Texten vorwiegend der Gegenwart.

Aufführungen sind am 6. November in St. Johannes Emmendingen und am 20. November in der Trauerhalle des Friedhofs in Herbolzheim.

If music be the food of love – Konzerte im Juni/Juli 2022

Auf Einladung der Zeller Sommermusiken entstand unser neues Programm

„If music be the food of love“,

das am 8. Juni 2022 in Zell am Harmersbach Premiere hatte.

Englische Vokalpolyphonie des Frühbarock und ihre Wurzeln in der italienischen Renaissance – wir sind auf den Spuren einer musikalischen Migration von Orlando di Lasso über Luca Marenzio bis Henry Purcell. Natürlich sind auch etliche franko-flämische Komponisten mit von der Partie, waren sie doch sozusagen die Mittler zwischen den Welten. Die musikalischen Formen sind vielfältig, vom Kanon über den Partsong zum Lied, von der Canzonette und Villanelle zu Madrigal und Frottola reicht das abwechslungsreiche Programm.

Und natürlich gibt es auch wieder eine Führung durch das Programm, die das Verständnis erleichtert und einen kontextuellen Rahmen schafft.

Liebesfreud und Liebesleid, Naturidylle und Tierwelt, aber auch diebische und kriegerische Auseinandersetzungen sind Themen der Texte, bis hin zu Spottliedern über das Alter. Wir sehen, dass es auch damals schon all das gab, was uns heute beschäftigt – nur ansprechender und schöner in Szene gesetzt.

TonArt Kenzingen singt am

Mittwoch, 08. Juni 2022 um 19:00 Uhr
in Zell am Harmersbach
im Rahmen der Zeller Sommermusik
Samstag, 02. Juli 2022 um 19:00 Uhrin der Spitalkirche St. Martin, Breisach
Sonntag, 03. Juli 2022 um 19:00 Uhrin der Margarethenkapelle, Herbolzheim
Sonntag, 10. Juli 2022 um 20:00 Uhrin der ev. Kirche, Kenzingen
Sonntag, 17. Juli 2022 um 17:00 Uhrin St. Peter, Endingen

Der Eintritt ist frei, Kollekte am Ausgang.

Weitere Hinweise:
Programmheft
Bericht der “Schwarzwälder Post“ zur Premiere in Zell am Harmersbach.